(ENGLISH VERSION BELOW)
Synopsis:
Ein übervoller Bus ächzt an einem heißen Sommermorgen durch Wien. Während der Fahrt kommt es zu einem Konflikt zwischen einer älteren Dame (Elfriede) und einer jungen muslimischen Frau (Aysun). Aysun wird von Elfriede für das Tragen eines Kopftuchs kritisiert.
Das Gespräch wird schnell so emotional, dass sich schließlich kein Fahrgast der Diskussion entziehen kann. Die Situation eskaliert so weit, dass der Bus zum Stehen kommt. Eine Lösung wird gesucht. Wie steigen beide Frauen aus dieser Situation aus?
Zum Inhalt:
Der Kurzfilm ist ein Kammerspiel im Bus. Während der 10-minütigen Geschichte treffen Frauen und Männer, Alt und Jung, Westen und Osten und alle Grauzonen dazwischen aufeinander. Was dabei herauskommt, ist eine emotional aufgeladene Situation, in der sich die Machtverhältnisse jederzeit verschieben können. Es wird die Tragödie eines verpassten Dialogs zwischen zwei sehr unterschiedlichen Frauen geschildert, die vielleicht doch mehr gemeinsam haben, als sie zunächst denken.
Visuelles:
Die Geschichte wird durch einen Semi-One-Take und eine lebendige Kamera erzählt, die als Perspektive eines unsichtbaren Fahrgasts interpretiert werden könnte. So wird der beengte Raum des Busses dramaturgisch zielführend eingesetzt und eine Regieperspektive gewählt, die eine gewisse Distanz zum Geschehen bewahrt. Die Zuschauer*innen werden in die Gefühlslage eines Fahrgasts versetzt - unsicher beobachtend und auf der Suche nach einem Platz, sowohl im Bus, als auch in der verfahrenen Situation.
Zum Team:
Wir sind ein Team junger Filmemacher*innen, vorwiegend weiblich, multikulturell aufgewachsen bzw. mit Migrationshintergrund. Beim Casting-Prozess wurde ein Schwerpunkt darauf gelegt, Schauspieler*innen mit persönlichem Bezug zum Thema Migration und Islam zu finden und ihre Erfahrungen auch in das Drehbuch einfließen zu lassen. Außerdem wird auch Wert darauf gelegt, inklusiv zu arbeiten und Menschen mit Beeinträchtigung sowohl vor, als auch hinter der Kamera einzusetzen. Dabei ist eine Zusammenarbeit mit dem inklusiven Theater Delphin angedacht.
ENGLISH VERSION:
"Alle Aussteigen" (English title: "It's My Bus!") is a social drama about a standoff between two strangers in a public bus - a young Muslim woman (Aysun) and an older Austrian lady (Elfriede). The issue? Elfriede criticizes Aysun for wearing a headscarf. The situation escalates and the bus has to come to a halt. How far are both women willing to go to defend their beliefs?
This short film is based on a real life event that the director witnessed in a Vienna public bus. While the story and characters have been fictionalized, the initial confusion and ethical dilemma that the director felt during the experience are at the core of the story. This memory also informs the visual approach chosen to tell the story - The focus is on the subjective experience of a bystander and the scene is told in a series of long-takes that can be interpreted as the POV of an invisible passenger. The intention is to encourage the audience to feel the claustrophobia of the bus, and to try and find a place for themselves in it.
The moral of the story purposefully avoids taking sides in the conflict, focusing instead on the full bus of people as a character. How do we make decisions as individuals? And how do we come together as a collective? The narrative style of the short film is experimental in nature and attempts to open up a different perspective on a relevant social issue.