Hauptseite Pazz Booster
PAZZ Redaktion
Pazz Support
München

Das war das Filmfest München 2023

Das Filmfest München ist ein renommiertes Filmfestival, das jedes Jahr im Herzen der bayerischen Landeshauptstadt stattfindet. Es gilt als eines der bedeutendsten Filmfestivals in Deutschland und zieht Filmschaffende, Branchenexperten und Filmbegeisterte aus aller Welt an. 

Dieses Jahr waren laut den Veranstalter:innen 58.000 Besucher:innen am Eröffnungsabend und den acht Festivaltagen bei den rund 500 Filmvorführungen und Veranstaltungen des Festivals dabei.

Das Festival präsentiert eine breite Palette von Filmen, darunter Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme, aus verschiedenen Ländern und Genres. Es bietet eine Plattform für aufstrebende Talente, etablierte Regisseure und Schauspieler, um ihre Werke einem internationalen Publikum vorzustellen. 

Während des Münchner Filmfestivals finden zahlreiche Veranstaltungen statt, darunter Premieren, Vorführungen, Diskussionen, Workshops und Networking-Veranstaltungen. Filmemacher haben die Möglichkeit, ihre Arbeiten zu präsentieren, Feedback zu erhalten und Kontakte in der Filmindustrie zu knüpfen. Für die Besucher bietet das Festival die Möglichkeit, aktuelle Filmhighlights zu sehen, an Diskussionen teilzunehmen und Einblicke in die Welt des Films zu gewinnen.

Neben dem Filmprogramm organisiert das Filmfest München auch verschiedene thematische Reihen und Sonderveranstaltungen, die aktuelle gesellschaftliche Themen und filmische Trends reflektieren. Es fungiert auch als Plattform für Filmpremieren und dient als Forum für den kreativen Austausch zwischen Filmschaffenden, Kritikern und dem Publikum.

Holpriger Start

Das Münchner Filmfest startete dieses Jahr mit einer unerwarteten Panne und sorgte für reichlich Aufregung unter den Besuchern. Im Mittelpunkt des Durcheinanders stand Regisseur Marcus H. Rosenmüller und seine geplante Präsentation einer restaurierten Version des beliebten Pumuckl-Films.

Kurz vor der Vorführung traten technische Probleme auf und der Film konnte nicht gezeigt werden. Das Resultat: Verwirrung und Enttäuschung bei den erwartungsvollen Zuschauern, die extra für diese Premiere gekommen waren.

Doch Festivalleiterin Diana Iljine entschuldigte sich persönlich für den Vorfall. Sie versicherte den enttäuschten Gästen, dass der Pumuckl-Film zu einem späteren Zeitpunkt gezeigt wird und bat um Verständnis für die unglückliche Situation. Iljine betonte zudem, dass das Münchner Filmfest trotz dieser anfänglichen Panne weiterhin eine Reihe erstklassiger Filme und Veranstaltungen bieten wird.

Trotz des missglückten Auftakts erhielt Marcus H. Rosenmüller eine wohlverdiente Auszeichnung für seine herausragenden Leistungen und seinen Beitrag zum bayerischen Film. 

Eine Übersicht der Gewinner der unterschiedlichen Filmwettbewerbe des FFM findest du hier.


Events und Networking auf dem Filmfest München

Wie bereits erwähnt, hab es mehrere Möglichkeiten sich mit anderen auf dem Filmfest München zu vernetzen. Zwei davon waren der Außenbereich vor dem Amerikahaus, mit dem zugehörigen Café, oder dem Biergarten. Im Biergarten gab es auch einige Veranstaltungen für junge Filmschaffende, die auf Networking ausgelegt waren. Allerdings waren viele davon nur auf Einladung oder Voranmeldung betretbar. Informiere dich also vom Voraus, falls dich so etwas interessiert.

Themenschwerpunkt KI und die Zukunft der Filmbranche

Ein Thema, das die Filmbranche momentan stark beschäftigt ist, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Kreativbranche. Dementsprechend gab es auch einige Events, die sich um dieses Thema drehten. Zum Beispiel gab es die Eventreihe „KI-Lab“, bei der das Thema von unterschiedlichen Perspektiven betrachtet wurde und Gäste aus unterschiedlichen Bereichen ihren Input geben konnten.

Mein persönlicher Favorit war die Veranstaltung „This Writer does not exist“, was eine Fortsetzung der Veranstaltung „This Actor does not exist“ war. Insgesamt kann man zusammenfassen, dass die Branche besorgt ist um die Zukunft des Marktes. Die Weiterentwicklung von KI Tools wird mit großer Wahrscheinlichkeit einige Aufgabenbereiche ersetzen können. Viele sind jedoch der Meinung, dass eine KI niemals die Kreativität der Menschen ablösen kann. Besonders in Bezug auf Drehbücher sind aktuelle KI Tools noch zu generisch und entwickeln keine innovativen Storys.

Mehr zu diesem Thema erfährst du in zukünftigen Artikeln.

Dass sich die Filmindustrie im Wandel befindet, erkennt man auch daran, dass sich die Möglichkeiten zur Filmförderung ändern. Die Digitalisierung und Automatisierung erreicht langsam auch die Förderung von Filmprojekten und soll den Prozess vereinfachen und effizienter gestalten. Trotz Automatisierung wird aber noch darauf geachtet, dass Newcomer weiterhin Möglichkeiten der Förderung erhalten. Die Wichtigkeit dessen wurde mehrmals betont.

Eine der Veranstaltungen drehte sich um das Thema YouTube, Streaming und unkonventionelle Wege in die Filmbranche. Dort waren der YouTuber - Jonas Ens, der Abenteurer und Filmemacher - Felix Starck, der Professor der HFF -  Dr. Henning Patzner und der Manager von YouTube EU - Andreas Briese anwesend.

Bei der Veranstaltung ging es anfangs darum, wie man Filmprojekte effektiv vermarkten kann und wie man ohne großes Budget, oder viel Erfahrung in die Kinos und die Streaming-Portale kommt. Einer der Wege ist YouTube. Jonas Ens ist ein gutes Beispiel dafür, wie man aus YouTube in die Filmbranche eintauchen kann. Dabei hilft seine riesige Fanbase natürlich, aber unabhängig davon sind YouTube und andere Online Anbieter ein guter Weg Filme zu kreieren und zu vermarkten. Jonas gab als praktischen Tipp mehrere kurze Ausschnitte aus dem Film als YouTube Short, oder auf TikTok hochzuladen, um mehr Reichweite aufzubauen.

Doch schnell brach eine Diskussion darüber aus, was Kreativität ist. Dr. Patzner von der HFF bezeichnete YouTuber als nicht kreativ, weil sie Inhalte mit wenig Aufwand produzieren. Es klatschte Beifall. Dr. Patzner kritisierte auch Andreas Briese, für seine Teilnahme an dem Geschäftsmodell von YouTube. Die Veranstaltung entwickelte sich zu einer gesellschaftskritischen Diskussion über die Content-Moderation von YouTube. Die Meinungen dazu waren gespalten, genauso wie zur Bewertung von Kreativität. 

Fazit zum 40. Filmfest München 2023

Dieses Jahr hat sich wieder gezeigt, wie wichtig das Filmfest München ist. Es ist immer noch ein Event, das Menschen aus der Branche zusammenbringt und Themen aus unterschiedlichen Perspektiven behandelt. Eins steht jedoch fest. Die Filmbranche durchläuft aktuell einen Wandel, der nicht nur durch KI angeheizt wird, sondern auch durch die Fragmentierung des Marktes und der Art, wie Inhalte online konsumiert werden. 

Der Ausblick auf die Zukunft der Filmbranche ist geprägt von Skepsis, Angst und Hoffnung. Gesellschaftskritische Themen und „Inklusion“ ziehen sich weiterhin durch alle Bereiche der Filmindustrie und auch hier bieten Technologien sowohl Chancen als auch Risiken. Wir von Pazz konnten tiefe Einblicke in die Filmbranche erhalten und Inspirationen zur Weiterentwicklung unserer Plattform sammeln.

0 Kommentare
1 Glow

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.
Dein Name nach der Registrierung
Jetzt Keine Ortsangabe