Any, als selbstbewusste, zweifelnde Figur, wie sie unnahbarer nicht
in die Welt treten könnte. Mit ihrem Verhalten, ihrem spezifischen
Intellekt und dieser, einem Gegenüber zutiefst verunsichernden
Allüre, sich zu geben, als gäbe es rein nichts von Unbekanntheit.
Kein Gefühl oder Lebenslage, die überraschen könnte
Diese nicht näher benannte Katastrophe aus meinem
vorangegangenem Film Staccato, welche ebenfalls den Mittelpunkt
von Kadaver bildet, haben dazu geführt, dass sich Any noch näher an
dieser seltsamen Sicherheit, diesem Begriff: Familie, bewegt.
Da sind ihre Eltern, die ihr zeitweise ein Gefühl von Geborgenheit
geben, dass niemand außenstehendes wirklich in Worte fassen
könnte. Eine toxische Lebensrealität als wärmende Decke, vorm
realen Geschehen.